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Mineralstoffe im Hundefutter
Wenn es um gesunde Ernährung unsrer Hunde geht tauchen immer wieder 2 Begriffe auf: Mineralstoffe und Ballaststoffe. Sowohl bei der Bewerbung von Alleinfutter als auch bei Nahrungsergänzungen wird immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig diese Futterbestandteile sind.
Aber was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Begriffen und muss ich meinem Hund Mineralstoffe und Ballaststoffe zufüttern, damit er gesund bleibt?
Wir haben für euch die wichtigsten Informationen zusammengestellt, damit ihr euer Hundefutter besser einordnen könnt.
Was sind Mineralstoffe und warum sind sie so wichtig?
Zunächst einmal sind Mineralstoffe im Körper vorkommende anorganische Stoffe, die noch einmal in Mengen- und Spurenelemente unterteilt werden. Das hat einzig damit zu tun, ob sie im gesunden Körper viel (Mengenelemente) oder selten (Spurenelemente) vorkommen.
Mineralstoffe sind wichtig für zahlreiche Körperfunktionen. Der Körper kann diese Stoffe nicht selbst produzieren, sie müssen also über die Nahrung aufgenommen werden.
Die gute Nachricht: Sie sind – in unterschiedlichen Mengen – in allen organischen Lebensformen enthalten. Eine ausgewogene Ernährung genügt in der Regel, um deinen Hund mit allen wichtigen Mineralstoffen zu versorgen. Gute Fertigfutter enthalten diese Stoffe in einer für deinen Hund angemessenen Menge. Wer das Futter für seinen Hund selbst zusammenstellt sollte sich über diese Stoffe ausführlich informieren oder einen Hunde-Ernährungsberater um Hilfe bitten, um eine Über- oder Unterversorgung mit Mineralstoffen zu vermeiden.
Die wichtigsten Mengenelemente:
Kalzium (Ca) und Phosphor (P)
Der Großteil dieser beiden Mineralien lagert im Skelett und ist wichtig für Knochenaufbau, aber auch beim Stoffwechsel und im Blut übernehmen Kalzium und Phosphor wichtige Funktionen. Das Verhältnis Kalzium : Phosphor im Futter sollte etwa 1,3 - 2 Ca zu 1 P sein, für Welpen und Junghunde sollte in den ersten 3 – 6 Monaten aufgrund des Wachstums ein etwas höherer Gesamtanteil enthalten sein. Wichtig ist, dass immer mehr Kalzium als Phosphor gefüttert wird und sich dies im oben angegeben Verhältnis befindet. Ein Ungleichgewicht kann sowohl bei Mangel wie auch bei Überschuss zu Problemen im Knochen und Skelettaufbau führen. Insgesamt liegt, wenn überhaupt, ein Kalzium- als ein Phosphordefizit im Hundefutter vor.
Magnesium (Mg)
Magnesium ist wichtig für viele Stoffwechselfunktionen. In der Regel ist die Menge an Magnesium bei normaler Fütterung völlig ausreichend. Tragende Hündinnen im letzten Drittel und während des Säugens besteht ein erhöhter Magnesiumbedarf, aber das sollten Züchter ohnehin wissen. Magnesiummangel kommt bei Hunden sehr selten vor, wer sicher gehen möchte kann über einen Bluttest schnell herausfinden, ob der Hund genügend Magnesium bekommt.
Kalium (K)
Kalium ist wichtig für den Zellstoffwechsel. Auch hier ist eine Unterversorgung bei artgerechter Fütterung sehr unwahrscheinlich, ein Überschuss ist nicht möglich, da zuviel Kalium immer ausgeschieden wird. Kalium ist in nahezu allen Lebensmitteln enthalten außer in poliertem Reis, Weißmehl, Fett und Zucker.
Natrium (Na) und Chlorid (Cl)
Natriumchlorid (Salz) ist ebenfalls lebensnotwendig für alle Hunde. Es regelt den Wasserhaushalt des Körpers. Mangel an Salz führt zur Verringerung des Wasservolumens im Körper und damit zur Beeinträchtigung vieler Körperfunktionen. Der Natriumchloridgehalt ist in der Regel über Fertigfutter genügend abgedeckt (etwa 1,2g/100 g), bei selbst zubereiteten Mahlzeiten aus Gemüseflocken und gut abgehangenem Fleisch muss Salz zugefügt werden. Hunde sind gegenüber zuviel Salz recht tolerant, gewöhnlich wird dies über eine erhöhte Wasseraufnahme ausgeglichen. Gesalzene Speisereste oder trinken von Meerwasser sollten aber vermieden werden.
Die wichtigsten Spurenelemente im Hundefutter
Eisen (Fe)
Eisen ist ein entscheidender Bestandteil des Blutes und der Muskulatur und dort für den Sauerstoffwechsel zuständig. Bei artgerechter Ernährung ist ein Eisenmangel ebenso wie eine Überversorgung bei einem gesunden Hund nahezu ausgeschlossen. Eine Eisenvergiftung kann nur auftreten, wenn eine extrem überhöhte Menge (über 1 g/kg Körpergewicht) gefressen werden, beispielsweise Eisentabletten, Schneckengift, Mineraldünger).
Kupfer (Cu)
Kupfer kommt in sehr geringer Menge im Hundekörper vor und ist vornehmlich bei der Bildung bestimmter Enzyme des Stoffwechsels beteiligt. Eine geringe Kupfergabe, die normale Futter enthalten ist, reicht völlig aus. Lediglich bei Welpen, die ausschließlich mit Fleisch bei überhöhter Ca-/Ph-Gabe gefüttert wurden haben sich Mangelerscheinungen gezeigt. Hunde-Muttermilch ist über einen hohen Cu-Gehalt für die Welpen ausreichend.
Ein Überschuss an Kupfer wird in der Regel in der Leber gespeichert, Leberschäden sind aber auch dadurch bei gesunden Hunde unwahrscheinlich.
Zink (Zn)
Zink ist an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Ein Mangel macht sich oft über Veränderungen an der Haut und im Fell bemerkbar. In der Regel genügt die Zinkmenge im Futter (bei Trockenfutter etwa 6 mg/100g) völlig um den Tagesbedarf eines gesunden Hundes zu decken, Zuchthunde haben einen etwas höheren Zinkbedarf (ca. 10 mg/100 g), ob hier ergänzt werden muss können Züchter mit ihrem Tierarzt besprechen. Eine Unterversorgung kann eigentlich nur bei reiner Getreide-/Sojafütterung auftreten.
Mangan (Mn)
Mangan kommt im Hundekörper in sehr geringer Menge vor, ist aber für die Funktion einiger Enzyme wichtig. Weder Mangel noch Überschuss haben bisher bei Hunden irgendwelche Abweichungen gezeigt. Die täglich aufgenommene Menge über das Futter ist daher vollkommen ausreichend.
Kobalt (Co)
Kobalt ist Bestandteil des Vitamins B12 und für dessen Verwertung im Körper notwendig. Bei normaler Ernährung wird Kobalt in der Regel in genügender Menge aufgenommen, Vitamin B12 selbst kommt jedoch nur in Fleisch vor, so dass hier bei vegetarischer Ernährung des Hundes eventuell ergänzt werden muss.
Jod (I)
Jod wird in der Schilddrüse gespeichert und ist wichtig für den Energieumsatz. Jodmangel kann durch einen zu hohen Anteil an Fleisch/Schlachtabfällen in Verbindung mit hochgereinigten Getreideprodukten und bei langer Kochzeit des Futters vorkommen. Ob ein Ungleichgewicht besteht lässt sich schnell über einen Bluttest beim Tierarzt feststellen. Der Tierarzt wird dann auch beraten, ob Jod zusätzlich gegeben werden muss.
Selen (Se)
Selen wird in der Regel ausreichend über Vitamin E aufgenommen, jedoch können regional angebaute Nahrungsmittel in Se-armen Gebieten zu einem Mangel führen. Selen/Vitamin E ist hauptsächlich an der Bekämpfung schädlicher freier Radikale im Körper beteiligt. Selen-Mangelerscheinungen werden in der Regel nur bei neugeborenen Welpen beobachtet, wenn die tragende Hündin eine Mangelversorgung mit Selen hatte. Jedoch sollte niemals ohne Hinzuziehen eines Tierarztes Selen einfach zugefüttert werden, denn ein Überschuss kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen.
Fluor (F)
Fluor ist in sehr geringen Mengen im Skelett und in den Zähnen vorhanden, eine zusätzliche Gabe ist nicht nötig. Jedoch kann eine Überversorgung schädliche Wirkungen auf den Organismus haben. Hohe Konzentrationen an Fluor können in Knochenmehl, phosphorhaltigen Mineralien, Holzimprägnierungsmitteln oder auch im Trinkwasser vorkommen.
Andere Spurenelemente
Weitere Spurenelemente, die zwar wichtig für die Körperfunktionen sind, aber in so geringen Mengen vorkommen, können für die Hundefütterung unbeachtet bleiben. Eine Mangelversorgung ist ausgeschlossen, außer bei sehr speziellen Diäten, die aber ohnehin tierärztlich überwacht werden müssen.
Zu diesen Spurenelementen gehören: Molybdän, Chrom, Nickel, Silizium, Vanadium, Arsen und Blei. Sie alle werden ausreichend über das tägliche Futter aufgenommen, die Überdosierung einiger dieser Stoffe durch zufüttern kann tödlich sein.