Agility, Dogdance und Co
welche Sportart passt zu uns?
Was ist eigentlich Hundesport?
Dein Hund und Du braucht Bewegung, ihr möchtet zusammen Spaß haben und Neues lernen? Wie wäre es mit ein wenig Hundesport?
Hundesport ist eine artgerechte, sinnvolle Beschäftigung, stärkt das Vertrauen und die Bindung zwischen Dir und Deinem Vierbeiner und macht Spaß.
In diesem Beitrag stellen wir einige beliebte Hundesportarten vor und erklären, welche Voraussetzungen Du und dein Hund mitbringen solltet für den jeweiligen Sport.
Wie sieht moderner Hundesport aus?
Manche kennen es noch von früher oder haben Geschichten gehört über Hunde, die mit Stachelhalsband, Elektroschocks, Einschüchterung und Schläge zum Gehorsam gezwungen werden – Wer heute noch so arbeitet, insbesondere als Trainer, dessen Kompetenz darf man gerne in Frage stellen. Viele Ausbildungsmethoden sind heute zum Glück verboten. Einen Hundeplatz, auf dem so gearbeitet wird, solltet Ihr schnell wieder verlassen.
Im modernen Hundesport haben Zwänge keinen Platz, der Spaß an der gemeinsamen Arbeit mit dem Hund steht im Vordergrund.
Hunde werden für unerwünschtes Verhalten nicht bestraft, sondern der Mensch muss sich fragen „Warum hat mein Hund nicht verstanden, was er tun soll?“. Vom Hobbysport bis zur internationalen Meisterschaft kann ein Hund ausschließlich durch Belohnung und Motivation trainiert werden.
Prüfungsrichter sind heute sogar angehalten einen Hund, der deutliches Meideverhalten und damit negative Trainingserfahrung zeigt, schlecht zu bewerten.
Und das ist gut so!
Welcher Sport ist für mich und meinen Hund der richtige?
Zunächst hängt die Wahl des geeigneten Sports von den individuellen Fähigkeiten Deines Hundes und deinen eigenen Interessen ab. Natürlich sind manche Rassen für bestimmte Hundesportarten besonders geeignet, trotzdem eignet sich nicht jeder Border Collie für Agility und nicht jeder Schäferhund fürs Fährten.
Vielleicht hast Du einen Border Collie gesehen, der so toll den Frisbee fangen kann oder einen eleganten Pudel, der Tango mit seinem Frauchen tanzt. Das möchtest Du auch und hast Dir entsprechend einen Hund dieser Rasse zugelegt.
Schnell stellt sich aber heraus, dass Dein Border Collie nur wenig Interesse daran hat dem Frisbee hinterherzujagen – viel lieber verfolgt er eine Spur im Unterholz. Warum also nicht die Super-Nase fördern und Fährten, Mantrailen oder andere Suchspiele zu Eurem Sport machen?
Und der Pudel mag lieber Dinge apportieren als Tango tanzen? Klasse! Wie wäre es mit Dummysport – das wird Euch beiden Spaß machen und Du nutzt das natürliche Talent Deines Hundes perfekt aus.
Wie fange ich an?
Du musst dich nicht gleich von Anfang an festlegen, denn am Anfang steht die Grundausbildung (Hundeführerschein oder Begleithundprüfung), die ist für alle Arten von Hundesport gleich und zudem eine nützliche Basis für jeden Hund – ob sportlich ambitioniert oder nicht. Hier werden die Grundkommandos wie Sitz, Platz, Fuß und Bleib, die Leinenführigkeit und die Umweltverträglichkeit trainiert.
Eine Begleithundprüfung (BH/VT = Begleithundprüfung mit Verkehrsteil und Sachkunde, Voraussetzung für jeden weiteren Hundesport) legt man in einem Hundesportverein ab, den vergleichbaren Hundeführerschein bieten auch viele Hundeschulen an.
Beim Basistraining werden sich sicher die besonderen Talente Deines Hundes zeigen, vielleicht entdeckst Du im Verein oder in der Hundeschule auch noch einen Hundesport, den Du noch gar nicht gekannt hast – und das wird dann Dein neues Hobby mit Hund.
Die meisten Hunde arbeiten gerne und begeistert mit der Nase – das entspricht der natürlichsten Beschäftigung für jeden Hund. Wenn Dein Hund gerne schnüffelt empfehlen wir Dir die DVD von Uwe Friedrich, der darin die vielfältigen Möglichkeiten der Nasenarbeit vorstellt.
Du kannst Dich auch im Internet über verschiedene Hundesportarten informieren, es gibt unzählige Videoszu allen Sparten des Hundesports. Etliche Hundesportarten wie Agility, Obedience und Dog Dance wurden zuerst auf der Hundeausstellung „Crufts“ in England vorgestellt – deren YouTube Kanal lohnt auf jeden Fall einen Besuch.
Wo kann ich in den Hundesport einsteigen?
In einem Hundeverein oder einer Hundeschule vor Ort kannst Du am besten herausfinden, wofür Ihr als Mensch-Hund-Team besonders geeignet seid. Fast alle bieten Schnuppertraining an, man muss sich nicht gleich für lange Zeit binden.
Über einen Hundesport-Dachverband - z.B. DVG (Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine) – kannst Du Dich im Internet ganz schnell informieren, welche Vereine in Deiner Nähe welchen Sport anbieten. Weitere Hundesportverbände sind DHV (Deutscher Hundesportverband), DSV (Deutscher Sporthundverband), swhv (Südwestdeutscher Hundesportverband), HSVRM (Hundesportverband Rhein Main) oder auch einige Rassehund-Vereine wie der SV (Verein für Deutsche Schäferhunde), die im Sportbereich auch andersrassige Hunde aufnehmen.
Für den Hundesport brauchst Du keinen Rassehund, jeder Mischling jeden Alters ist bei den Vereinen willkommen. Ihr müsst auch noch gar nichts können, schließlich hat jeder noch so erfahrene Hundesportler auch bei Null angefangen und jeder vierbeinige Agility-Meister als kleiner Welpe. Am Besten nimmst Du Kontakt zu einem Verein auf, dessen Angebot Dich interessiert, und machst erst einmal ein paar Schnupperstunden mit. Aber Vorsicht: Hundesport birgt Suchtgefahr in sich – einfach weil es so viel Spaß macht mit seinem Hund gemeinsam zu trainieren und erste Erfolge zu feiern.
Du kannst auch in eine Hundeschule gehen und dort Deinen Hundesport finden, auch hier gibt es mittlerweile überall ein großes Angebot für alle, die einfach nur zum Spaß Hundesport machen wollen ohne an Wettkämpfen teilzunehmen. Es gibt verschiedene Berufsverbände für Hundetrainer, auf deren Webseiten Du eine Hundeschule vor Ort finden kannst, oder Du suchst einfach im Internet nach Hundeschule oder Hundetrainer in Deiner Stadt.
Welchen Hundesport gibt es?
Mittlerweile gibt es zahlreiche Hundesportangebote, vom klassischen Gebrauchshundesport über Agility, Dog Dance, Frisbee bis hin zu den Spezialisten im Rettungshundesport und Mantrailing. Und ständig kommen neue hinzu. Ob nur zum Spaß oder für den sportlichen Wettkampf, zuhause im Garten oder auf dem Hundeplatz - Hauptsache das gemeinsame Training macht euch beiden gleich viel Freude.
- Agility
- Cani Cross / Joggen Radfahren
- Dog Dancing
- Dummysport
- Fährtenarbeit
- Flyball
- Frisbee / Dog Disc
- Gebrauchshundesport
- Hoopers / NADAC
- Longieren
- Mantrailing
- Obedience
- Rally Obedience
- Rettungshundesport
- Treibball
- Turnierhundsport
- Wandern
- Wasserarbeit
- ZOS, Stöbern und andere Nasenarbeit
- Zughundesport
Agility
Für die Crufts Dog Show 1977 entwickelte der Brite Peter Meanwell als Pausenfüller einen vom Reitsport inspirierten Springparcours für Hunde. In den 1980er Jahren schwappte der darus entstandene neue Hundesport Agility auch nach Deutschland über und die Begeisterung für den rasanten Hundesport kennt seither keine Grenzen. Ob als Freizeitspaß oder als Leistungssport mit dem Teampartner Hund: Agility is Fun!
Agility ist mittlerweile eine der beliebtesten Hundesportarten, es wurde sogar überlegt, diesen Sport olympisch zu machen. Beim Agility geht es um die Bewältigung eines Hindernisparcours, möglichst fehlerfrei und schnell. Geführt von seinem Menschen, durchläuft der Hund ohne Leine den Parcours mit bis zu 20 Hindernissen in einer vorgegebenen Reihenfolge. Agility-Geräte sind verschiedene Hürden, Tunnel, Sacktunnel, Slalom, Steg, Wippe, A-Wand, Weitsprung und ein Reifen.
Neben regelmäßigen Agility-Turnieren werden auch nationale und internationale Meisterschaften veranstaltet. Genauso viel Spaß macht es aber auch, mit seinem Hund im Garten die verschiedenen Geräte in immer neuen Varianten zu bewältigen. Bei uns findest Du eine große Auswahl an Agility-Geräten und Zubehör, so dass Du gleich loslegen kannst. Hilfreich für Dein Agility-Training ist auch unser Agility-Trainingsbuch, so kannst Du die Fortschritte eures Trainings genau verfolgen.
Für wen ist Agility geeignet?
Diese rasante Sportart ist für ausgewachsene kleine und mittelgroße Hunde geeignet, der Vierbeiner muss gesund sein, es dürfen keine Erkrankungen des Bewegungsapparates vorliegen und der Hund sollte nicht überfordert werden. Im Agility ist ein entsprechendes Aufbautraining und das Aufwärmen vor jedem Lauf besonders wichtig, um Verletzungen beim Hund vorzubeugen. Sprünge solltest Du erst mit Deinem Hund üben wenn er ausgewachsen ist, heranwachsende Hunde haben noch weiche Gelenke, die durch die starke Belastung Schaden nehmen könnten.
Cani Cross / Joggen / Radfahren
Immer beliebter wird das Joggen oder Radfahren mit dem Hund, es gibt sogar einen entsprechenden Hundesport:
Cani-Cross (Geländelauf mit Hund) sowie Dog Scooter (der Hund zieht ein Fahrzeug, das eine Mischung aus
Fahrrad und Roller ist) und Bikejöring (Mountainbike mit dem Hund). Diese überaus rasanten Hundesportvarianten
erfordern hohe Fitness von Hund und Mensch. Beide sind über eine Leine miteinander verbunden,
der Hund trägt ein speziellen
Zuggeschirr, Ruffwear bietet ein komplettes Cani-Cross-System für Mensch und Hund an.
Auch wenn Du nur Deine Feierabendrunde sportlich mit deinem Vierbeiner absolvieren möchtest solltest Du darauf achten, Deinen Hund nicht zu überfordern, insbesondere beim Radfahren – Dein Hund muss die ganze Strecke laufen.
Man fängt mit wenigen hundert Metern an, steigert langsam die Distanz und legt besonders zu Beginn des Trainings immer einen Tag Pause ein, damit sich die Muskulatur anpassen kann.
Lange Teerstrecken solltet Ihr vermeiden oder mit entsprechenden Hundeschuhen laufen, bei Hitze gar nicht auf Teer laufen, da dieser sehr heiß wird in der Sonne. Sportliche Hunde sind gute Dauerläufer, der so genannte „Wolfstrab“, ein ausdauerndes Joggen, ist die gesündeste Art für Deinen Hund lange Strecken zu bewältigen. Bedenke auch, dass Hunde kaum schwitzen und somit bei Temperaturen über 25 ° C nicht untrainiert belastet werden sollten, um einen Hitzschlag zu vermeiden.
Für wen ist Cani-Cross geeignet?
Für ein Mensch-Hund-Team das körperlich fit ist. Der Hund sollte ausgewachsen sein und kein Übergewicht haben. Mit dem richtigen Outfit und einem gesunden Maß an Belastung ist Laufen oder Radfahren mit Hund ein toller Sport, der Euch beide fit hält und Spaß macht
Dog Dancing
Entstanden aus einer Show-Einlage bei der weltgrößten Rassehund-Ausstellung, der Crufts in England, hat Dog Dancing mittlerweile die Hundesportwelt erobert. „Heelwork to Music“ (Fußarbeit zu Musik) ist die Verbindung von klassischer Fußarbeit (einschließlich vorwärts, rückwärts, seitwärts), Tricktraining und Choreografie.
Hund und Mensch üben zur Lieblingsmusik eine Choreografie ein, die wie Tanzen aussieht. Die Elemente oder Tricks werden einzeln trainiert und später aneinander gereiht vorgeführt. So entsteht eine Verkettung einzelner Elemente und eine phantasievolle Choreografie zur Lieblingsmusik, passend auf den eigenen Hund zugeschnitten.
Auch für Dog Dance gibt es mittlerweile internationale Turniere, es macht aber auch Spaß
einfach zuhause mit seinem Hund zu tanzen. Die einzelnen Übungen passt man einfach an die eigenen Fähigkeiten und den eigenen Musikgeschmack an.
Für wen ist Dog Dancing geeignet?
Dog Dancing eignet sich für alle Hunde, jeder so wie er es kann. Wenn du ein Gefühl für Musik und Bewegung hast und es dir Spaß macht mit deinem Hund immer neue Tricks zu lernen ist Dog Dance für dich der perfekte Hundesport.
Dummysport
Dummytraining ist eine artgerechte Beschäftigung für alle Hunde. Denn unsere Hunde sind nach wie vor Jäger. Das Aufspüren der Beute durch ihren einzigartigen Geruchssinn spricht die Urinstinkte unserer Hunde an. Auch das Zurückbringen und "teilen" der Beute mit den Familienmitgliedern liegt dem sozialen Partner Hund im Blut.
Ursprünglich stammt Dummyarbeit aus der Jagdhundausbildung. Der Hund stöbert das erlegte Wild auf und bringt es dem Jäger. Der typische Dummysportler ist der Retriever, auch bei Pudeln hat das Dummytraining eine lange Tradition. Inzwischen apportieren aber immer mehr Familien- und Freizeithunde ohne jagdliche Hintergründe.
Was genau ist Dummytraining?
Das Wort Dummy kommt aus dem Englischen und bedeutet Attrappe. Für unsere Hunde stellt der Dummy die Jagdbeute dar, die aufgestöbert und unversehrt zum Menschen gebracht werden soll. Hierfür werden ein oder mehrere Dummies ausgelegt oder geworfen. Der Hund sucht nun den Dummy und bringt ihn seinem Halter zurück. Dafür bekommt er eine Belohnung.
Um dahin zu kommen muss dein Hund eine ganze Menge lernen:
- das gezielte Suchen nach Dummies
- das Dummy so ins Maul zu nehmen, dass es nicht beschädigt wird
- das Festhalten während des Zurücklaufens
- das Abgeben in deine Hand
Im Dummysport gibt es unterschiedliche Suchvarianten:
- das Einweisen: Du weißt wo der Dummy liegt und lenkst deinen Hund auf Distanz mit Worten oder Pfiffen zum Ziel
- das Markieren: Ein Helfer wirft den Markingdummy, während dein Hund aufmerksam zuschaut. Nun muss sich dein Hund merken (Fachbegriff "Markieren") wo der Dummy gelandet ist und zielstrebig dorthin laufen und den Dummy holen
- die Verlorensuche: Weder du noch dein Hund weiß, wo die Dummies versteckt sind. Dein Hund soll hier selbstständig und systematisch ein bestimmtes Gebiet absuchen und nach und nach alle Dummies finden und zu dir bringen
Spaß muss es machen
Dein Dummytraining richtet sich nur danach, was dir und deinem Hund Spaß macht. Wenn ihr nur ein bisschen Stöbern möchtet ist das okay. Wenn dein Hund den Dummy nicht in deine Hand legt sondern vor deine Füße ist das ebenfalls in Ordnung, wenn du damit zufrieden bist. Nimmt dein Hund den Dummy überhaupt nicht ins Maul sondern zeigt dir nur mit der Nase, wo er liegt - warum nicht! Es ist euer Spiel und damit eure Regeln.
Ob Du nun mit Futterdummy, Standarddummy, Dummyball oder einem Felldummy arbeitest ist egal, probiere einfach aus, worauf dein Hund am meisten Spaß hat. Auch Größe und Gewicht des Dummies müssen zum Hund passen - während der Labrador vielleicht den 500 g Dummy am liebsten mag kommt der Chihuahua sicher mit einem 80 g Pocketdummy so richtig in Fahrt. Und wenn dein Hund am liebsten im Wasser ist, ist ein spezieller Wasserdummy eine gute Wahl.
Der Schwierigkeitsgrad der Suche und die Anzahl
der Dummies können immer weiter gesteigert werden, so dass Dummytraining auch nach Jahren nicht langweilig
wird.
Tolle Trainingsideen für unterwegs findest du auch in den Dummy Trainingskarten von Hundetrainerin Gitte Kuther. Ein Trainingstagebuch für die Dummyarbeit hilft dir, die Fortschritte deines Hundes im Blick zu haben.
Möchtest du allerdings Dummysport auf Wettkampfniveau betreiben, dann solltest du überlegen einem Hundesportverein beizutreten oder eine auf Dummysport spezialisierte Hundeschule zu besuchen. So vermeidest du von Anfang an Fehler, die später nur schwer wieder abzubauen sind. Im Dummysport sind Größe und Farbe der Dummies festgelegt, hier wird in der Regel mit grünen Standarddummies von 500 g Gewicht gearbeitet.
Dummytraining ist eine artgerechte Möglichkeit, deinen Hund zu beschäftigen, die Vielfalt verschiedener Dummies macht diesen Sport tatsächlich für beinahe jeden Hund möglich.
Dummy-Trainingstipps
Tipp 1
Damit dein Hund am Anfang nicht mit dem Dummy herumrennt, sondern gleich versteht, dass er es zu dir bringen soll, kannst du eine dünne Leine oder Schnur am Dummy befestigen. So kannst du verhindern, dass dein Hund mit dem Dummy wegrennt. Lass ihm aber Zeit zu überlegen, was er tun soll. Kommt er von selbst lobst du ihn ganz besonders, kommt er am Anfang gar nicht zu dir, kannst du ihn mit der Schnur am Dummy zu dir ziehen. Bekommt er immer eine tolle Belohnung und viel Lob, wenn er das Dummy direkt zu dir bringt, kannst du dann recht schnell auf die Schnur verzichten.
Tipp2
Um deinem aufgeregten Hund das Warten beim Auswerfen zu erleichtern kannst du ein Dummy werfen, dem Hund sagen er soll sitzen bleiben und das Dummy selbst holen. Ganz unregelmäßig darf dein Hund dann im Training das Dummy holen, aber du selbst gehst auch immer mal wieder und holst es. So lernt dein Hund auf dein Signal zu warten und nicht einfach loszustürmen.
Tipp 3
Für das spontane Dummytraining unterwegs beim Spaziergang haben sich Pocketdummies bewährt. Sie wiegen nur 80 oder 150 g, sind klein und passen in jede Jackentasche. Sie sind auch besonders praktisch, wenn Du viele Dummies als Verleitung und zum Einweisen auslegen möchtest. Aber auch für Welpen zum antrainieren und kleine Hunde sind Pocketdummies ideal.
Tipp 4
Eine Übung im Dummysport ist das Markieren. Hierbei wirf ein Helfer den Dummy und dein Hund soll sich die Stelle merken ("markieren"), an der sein Dummy gelandet ist. Damit dein Hund die Flugbahn gut verfolgen kann haben sich hier Marking Dummies bewährt: Sie sind zweifarbig und heben sich dadurch immer gut vom Hintergrund ab, egal ob vor hellem Himmel oder dunklem Wald. Am Anfang übt man das Markieren natürlich auf kurze Entfernung. Hat dein Hund verstanden, dass er die Flugbahn des Dummies genau beobachten muss, kann die Distanz nach und nach gesteigert werden.
Tipp 5
Es muss Spaß machen! Besonders am Anfang ist es wichtig, den Hund nicht durch übermäßige Gehoramsübungen und perfekte Abgabe des Dummys in seiner Motivation zu bremsen. Natürlich soll der Hund lernen, auf ein Kommando zu warten und den Dummy in deine Hand zu legen. Aber alles in Maßen. Lass deinen jungen Hund einfach mal ausgiebig suchen, auch wenn die Abgabe des Dummys noch nicht richtig funktioniert. Und wenn er beim Markieren gleich losrennt - das passiert im Übereifer. Dann hälst Du ihn das nächste Mal einfach kurz fest.
Für wen ist Dummysport geeignet?
Apportierfreudige und jagdlich interessierte Hunde werden an dieser kostengünstigen Sportart gefallen finden. Das schöne am Dummytraining: Man kann nahezu überall und jederzeit trainieren und aus einem großen Angebot verschiedener Dummies wählen.
Alternatives Training
Wenn dein Hund gerne sucht, aber überhaupt nicht apportieren will oder kann, lass ihn nach den Dummies stöbern und bringe ihm bei, anzuzeigen, wenn er den Dummy gefund hat. Dafür kann er sich entweder setzen, legen, bellen oder mit der Nase auf den Dummy zeigen. Das übst du am einfachsten, indem du beobachtest, wie dein Hund von sich aus seinen Fund anzeigt. Dieses Verhalten belohnst du. So wird er schnell lernen, was er tun soll und die Suche nach den Dummies macht noch mehr Spaß.
Fährtenarbeit
Der Einsatz der hoch leistungsfähigen Hundenase ist die sinnvollste Beschäftigung, die du deinem Hund anbieten kannst. Fährten ist eine der ältesten Hundesportarten. Fährten ist eine eigenständige Sportart mit Prüfungen und Meisterschaften, ist aber auch Teil des Gebrauchshundesports und des Rettungshundesports.
Der Fährtenleger geht auf einer Wiese oder einem Feld eine bestimmte Strecke mit mehreren Winkeln und legt auf der Spur auch einige Gegenstände aus. Bei jedem Fußtritt entstehen Bodenverletzungen, in denen bestimmte Bakterien zu arbeiten beginnen, die der Hund riecht. Nach einer bestimmten Zeit wird der Hund am markierten Fährtenabgang angesetzt und erschnüffelt nun jeden Fußtritt. Findet er einen Gegenstand zeigt er diesen an, indem er sich davor ablegt.
Beim Fährten soll der Hund exakt der Spur des Fährtenlegers folgen, und zwar dessen Fußtritten (im Gegensatz zum Mantrailing, wo der Hund menschlichen Geruchspartikeln folgt, die zum Teil verweht sein können. Der Mantrailer läuft also nicht spurtreu).
Da man ohnehin zuerst mit der Eigenfährte beginnt, kann man gleich mit dem Welpen anfangen: Eine Markierung für den Abgang, ein Geschirr, eine lange Leine, tolle Leckerchen und schon kann es losgehen.
Für wen ist Fährtensport geeignet?
Grundsätzlich macht Fährten fast allen Hunden Spaß. Es spricht die Urinstinkte des Hundes an, die Spur einer Beute zu verfolgen. In der Regel findet man im Fährtensport so genannte Gebrauchshunderassen wie Schäferhund, Riesenschnauzer, Boxer oder Rottweiler, aber auch Jagdhunde wie Bracken und Dackel sind extrem erfolgreich auf der Fährte. Du kannst es zuhause für deinen Hund nur zum Spaß und als Beschäftigung trainieren, möchtest du gerne Fährtenprüfungen laufen ist es sinnvoll, sich von einem Trainer die ersten Schritte zeigen zu lassen.
Flyball
Der eigene Hund liebt Bällchen? Dann könnte der Mannschaftssport Flyball für den Vierbeiner genau das richtige sein. Flyball funktioniert ähnlich wie ein Staffellauf in der Leichtathletik.
In einem Team laufen mehrere Hunde eine Bahn mit Hürden, an deren Ende eine Ballwurfmaschine steht. Der Hund löst durch aufspringen den Ballwurf aus, fängt den Ball und bringt ihn über die Hürden zurück.
Wenn der erste Hund zurückkommt startet der nächste, bis alle Teams gelaufen sind.
Für welche Hunde ist Flyball geeignet?
Sportliche, wendige und schnelle ausgewachsene Hunde, die absolut gesund sind. Für diesen Sport benötigt man eine Wurfmaschine, mehrere spezielle Hürden und einen großen Platz, deshalb ist ein Training zu Hause eher nicht möglich, zumal es ohnehin ein Mannschaftssport ist.
Im Flyball ist wie bei allen schnellen Hundesportarten ein entsprechendes Aufbautraining und das Aufwärmen vor jedem Rennen besonders wichtig, um Verletzungen beim Hund vorzubeugen. Eine regelmäßige Kontrolle beim Tier-Physiotherapeuten ist bei diesem Sport zu empfehlen.
Frisbee
Beim Dog Frisbee, auch Discdogging genannt, werden mit einer speziellen Frisbee-Scheibe für Hunde vor allem Koordination und Sprungkraft des Hundes gefordert. Aber nicht nur das einfache Werfen der Scheibe, sondern auch spezielle Würfe und Tricks werden trainiert.
Die Sportart setzt einen ebenen Untergrund (keine Löcher in der Wiese, kein harter Boden) voraus, bedarf aber sonst keiner großen Vorbereitung. Im Sommer sorgt ein schwimmfähiger Frisbee für Abwechslung und Erfrischung.
Sprünge gehen zu Lasten der Gelenke deines Hundes, achte also darauf, dass du entsprechend gelenkschonend trainierst. Am Anfang genügt es, den Frisbee zu rollen oder flach zu werfen, erst wenn dein Hund genügend Muskulatur aufgebaut hat könnt ihr auch Sprünge trainieren.
Für wen ist Dog Frisbee geeignet?
Der eigene Vierbeiner sollte ausgewachsen, gesund und nicht übergewichtig sein. Beim Frisbee ist wie bei allen schnellen Hundesportarten ein entsprechendes Aufbautraining und das Aufwärmen wichtig, um Verletzungen beim Hund vorzubeugen. Hunde mit Einschränkungen und junge Hunde sollten den Frisbee nicht aus der Luft fangen, da beim Landen enorme Kräfte auf die Gelenke wirken.
Gebrauchshundesport
Wenn man in den 1980er Jahren Hundesport sagte war in der Regel immer der Gebrauchshundesport gemeint. Hunde bestimmter Rassen, die als Diensthunde gezüchtet werden, zeigen hier auf sportlicher Ebene ihr Können. Heute ist der Gebrauchshundesport offen für Hunde aller Rassen, überwiegend sieht man aber doch Deutsche und Belgische Schäferhunde, Boxer, Riesenschnauzer und Rottweiler in diesem Sport.
Eine Gebrauchshundeprüfung besteht aus 3 Teilen: Fährten, Gehorsam und Schutzdienst. Für manche Rassen ist eine erfolgreich abgelegte Gebrauchshundeprüfung Voraussetzung für die Zucht. Für diesen Sport hat die FCI eine einheitliche internationale Prüfungsordnung (IPO) festgelegt. Es gibt 3 Stufen, in denen die Anforderungen an den Hund immer höher werden. Eine gute, regelmäßige Ausbildung des Hundes ist notwendig, um ihn an die Aufgaben heranzuführen.
- Beim Fährten muss der Hund einer zuvor vom Menschen gelegten Spur folgen und auf dieser einige kleine Gegenstände finden und anzeigen
- Der Gehorsamsteil besteht aus verschiedenen Übungen wie Fußgehen, Apportieren, Liegen unter Ablenkung, über eine A-Wand klettern und einiges mehr
- Der Schutzdienst im Sport ist nicht zu verwechseln mit der Ausbildung eines Diensthundes, für den Sporthund ist lediglich der Schutzärmel die Beute, die er zur Belohnung am Ende stolz vom Platz tragen darf. Hunde, die aggressiv gegen Menschen sind, werden im Gebrauchshundesport nicht zugelassen
Für wen ist Gebrauchshundesport geeignet?
Für sportliche Hunde und ihre Menschen. Die Rasse spielt dabei keine Rolle. Für das Legen der Fährte und den Schutzdienst werden erfahrene Helfer gebraucht, deshalb ist es sinnvoll sich einem Hundesportverein anzuschließen, der den Gebrauchshundesport anbietet.
Hoopers / NADAC
NADAC- (North American Dog Agility Council) bzw. Hoopers-Agility ist der neue Trendsport aus den USA, immer mehr Hundesportvereine bieten diese Variante des Agility an.
Kein Wunder, denn Hoopers ist anspruchsvoll und trotzdem auch für ältere Hunde sowie Hunde mit körperlichen Einschränkungen geeignet. Beim Hoopers gibt es nämlich keine Sprünge und keine engen Wendungen.
Und auch Hundeführer, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind können beim Hoopers uneingeschränkt mitmachen: Der Hund wird auf Distanz gelenkt, der Hundeführer hat nur einen kleinen Bereich zur Verfügung, von dem aus er seinen Hund durch den Parcours dirigieren muss.
Das erfordert eine gute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund und fördert so nicht nur die Bindung, sondern hält Körper und Geist fit bis ins Alter.
Im Mittelpunkt steht der „Hoop“, ein Bogen anstelle der Hürden, den der Hund in verschiedenen Varianten durchlaufen soll. Weitere Hindernisse sind eine Tonne, ein Tor und ein kurzer Tunnel mit einem Durchmesser von 75-85 cm.
Mittlerweile gibt es auch ein Prüfungsordnung vom VDH (Verband für das deutsche Hundewesen), sodass - wer mag - Hoopers auch als Turniersport betreiben kann, das allerdings nur mit gesunden Hunden.
Im Gegensatz zum Agility gibt es hier keine Zeitwertung (lediglich eine großzügige Höchstzeit, die für Hundeführer mit Handicap individuell gesetzt werden kann), sodass Hunde aller Rassen und Größen hier gute Chancen haben.
Für wen ist der Hundesport Hoopers geeignet?
Für jeden! Hunde und Menschen jeden Alters können beim Hoopers mitmachen, auch alle mit körperlichen Einschränkungen, jedoch nicht auf Wettkampfniveau. Hoopers ist perfekt zum Aufbau der Bindung zwischen Mensch und Hund, denn die Distanzkontrolle funktioniert nur bei einem eingespielten Team.
Longieren
Longieren ist zwar kein eigener Sport im Sinne von Wettkämpfen, trotzdem möchten wir dir diese tolle Methode zum Training mit deinem Hund gerne vorstellen. Zum einen bietet es deinem Hund viel Bewegung, zum anderen stärkt es eure Bindung und du lernst immer besser, deinen Hund nur durch Körpersprache zu lenken. Du brauchst nicht viel Platz und nur wenig Ausrüstung um zu starten.
Longieren kennt man aus dem Reitsport, Pferde werden seit je her im Kreis in verschiedenen Gangarten und mit Richtungswechsel trainiert. Während das Pferd an einer langen Leine (Longe) um den Trainer herumläuft wird beim Longieren mit dem Hund der freilaufende Hund überwiegend mit Körpersprache um einen gesteckten Kreis gelenkt.
Hunde kommunizieren viel über Körpersprache. Je mehr du mit deinem Hund longierst, um so bewusster wirst du deine eigene Körpersprache einsetzten, um die Kommunikation mit deinem Hund zu verfeinern. Zum Longieren benötigst du nur ein Longier-Set, bestehend aus Heringen und einem Band, sowie einen ebenen Platz, wo du den Kreis aufbaust.
Am Anfang führst du deinen Hund außen am Absperrband entlang, bis er verstanden hat, dass er außen laufen soll und du innen den Weg vorgibst. Nach und nach kannst du immer weiter zum Mittelpunkt des Kreises gehen, während dein Hund außen läuft und du ihm das Tempo und die Richtung zeigst. Hat dein Hund das verstanden, können am Kreis zum Beispiel kleine Sprünge, ein Tunnel und weitere Hindernisse aufgebaut werden. Oder es wird ein zweiter Longierkreis aufgebaut und dein Hund wechselt auf dein Zeichen zwischen beiden Kreisen.
Wir empfehlen, sich das Longieren zunächst von einem Hundetrainer zeigen zu lassen. Deine Fortschritte kannst du in einem Trainingstagebuch festhalten und so immer nachschauen, was bereits super klappt und wo du deine Kommunikation noch verbessern musst, damit dein Hund dich versteht.
Für wen ist Longieren mit Hund geeignet?
Für alle Mensch-Hund-Teams. Jeder arbeitet in seinem Tempo. Longieren fördert die Bindung und Kommunikation zwischen Hund und Mensch. Der Mensch lernt auf seine Körpersprache zu achten, daher ist Longieren auch ideal für alle Hundesportler geeignet, die ihren Hund auch auf Distanz führen müssen (Agility, Hoopers, Obedience usw).
Mantrailing
Ursprünglich in der Polizei- und Rettungshundearbeit eingesetzt hat sich Mantrailing mittlerweile zum Breitensport entwickelt. Viele Hundeschulen und Hundesportvereine bieten die Suche nach Menschen heute zum Spaß und zur Auslastung der Hunde an, entsprechende Wettkämpfe gibt es ebenfalls, diese sind auf internationaler Ebene in der Prüfungsordnung für den Rettungshundesport geregelt.
Das Wort setzt sich zusammen aus dem englischen „Man“ (Mensch) und „Trail“ (Spur), der Hunde sucht und folgt also der Spur eines (vermissten) Menschen.
Der Hund lernt, die individuelle Geruchsspur eines Menschen zu finden und zu verfolgen. Hierfür wird der Hund an einem Spezialgeschirr und an langer Leine geführt. Wenn er die Person gefunden hat zeigt der Hund diese an, z.B. indem er sich hinlegt, und bekommt eine tolle Belohnung.
Bei dieser Arbeit wird einer der ursprünglichsten Triebe des Hundes angesprochen: Das Jagen. Der Hund verfolgt sozusagen die Spur der „Beute“, in diesem Fall um am Ende mit der Person zu spielen oder von ihr das Lieblings-Leckerchen zu bekommen. Wir empfehlen für den Trainingsaufbau unser Trainingstagebuch Mantrailing. Auf der DVD "Nasenarbeit" widmet sich Hundetrainer Uwe Friedrich unter anderem auch dem Mantrailing und wie man damit anfängt.
Mantrailing wird auch zum Training bei verhaltensauffälligen Hunden eingesetzt, und das mit gutem Erfolg. Der Hund muss sehr konzentriert arbeiten, seine Umgebung ausblenden um die Spur zu halten und ist am Ende erfolgreich. Das lastet aus und macht den Hund zufrieden. Auch kommt es gar nicht so selten vor, dass einen das Hobby so sehr packt und der Hund so super arbeitet, dass sich der Hundehalter einer Rettungshundestaffel anschließt...
Für wen ist Mantrailing geeignet?
Grundsätzlich ist nahezu jeder Hund fürs Mantrailing geeignet, denn fast alle Hunde arbeiten gerne mit der Nase. Größe, Rasse und Alter spielen keine Rolle. Der Hundeführer sollte gut zu Fuß sein, ein Trail kann schon mal über mehrere Kilometer gehen, und man sollte Mobil sein, denn das Training findet außerhalb des Hundeplatzes statt. Mantrailing kann man nicht alleine trainieren, man braucht eine Versteckperson und einen Trainer oder erfahrenen Mantrailer an seiner Seite, um diesen Sport zu auszuüben.
Obedience
Obedience kommt aus England und bedeutet „Gehorsam“. Unter Hundesportlern gilt Obedience als „Hohe Schule“ der sogenannten Unterordnung. Da dieser Sport zuerst für die Hunde der Schäfer entwickelt wurde verwundert es nicht, dass Border Collies auf internationalen Meisterschaften diesen Sport dominieren. Trotzdem: Obedience ist für alle Hunderassen geeignet.
Obedience wirkt auf viele Zuschauer am Anfang etwas "langweilig", das ist es aber nicht. Es ist ein vielseitiger Hundesport mit vielen unterschiedlichen Aufgaben, der regelmäßiges Training erfordert. Besonders hektische, unruhige Hunde profitieren enorm vom Obedience Training, es schult die Konzentration, Aufmerksamkeit und Impulskontrolle deines Hundes und fördert die Bindung.
Neben Elementen der Fußarbeit mit Winkeln, Wendungen und in verschiedenem Tempo kommt noch das Fußgehen zur Seite und Rückwärts hinzu sowie verschiedene weitere Übungen, etwa Vorausschicken in eine mit Pylonen markierte Box, Positionswechsel Sitz-Steh-Platz auf Entfernung, Apportieren, Hürden und Geruchsdifferenzierung (hier muss der Hund ein Holz unter vielen finden, das sein Hundeführer kurz angefasst hat).
Ergänzt wird Obedience durch Gruppenübungen mit mehreren Hunden, die einzelnen Aufgaben werden von Klasse zu Klasse anspruchsvoller. Voraussetzung für den Erfolg ist ein Hund, der sichtbar freudig mitarbeitet.
Für wen ist Obedience als Hundesport geeignet?
Obedience ist etwas für Hundesportler, die Wert auf präzises Ausführen einzelner Übungen legen und gerne mit ihrem Hund gemeinsam Aufgaben erarbeiten. Obedience-Training ist sehr gut geeignet für Hunde, denen es schwer fällt sich zu konzentrieren oder auf ihren Menschen zu achten, denn genau diese Punkte werden im Obedience geschult.
Hunde jeder Rasse und jeden Alters sind für Obediencetraining geeignet, eventuell lässt man einfach die Übungen aus, die der eigene Hund wegen körperlicher Einschränkungen nicht bewältigen kann (z.B. den Sprung über die Hürde). Man kann sich vieles anhand von Online-Anleitungen oder Büchern selbst zuhause erarbeiten, so dass Obediencetraining auch als reine Beschäftigung für Zuhause eine tolle Abwechslung für deinen Hund ist.
Rally Obedience
Rally Obedience erobert in rasantem Tempo die Hundeplätze – immer öfter sieht man die kleinen Schilder mit farbigen Symbolen und Hinweisen neben konzentrierten Mensch-Hund-Teams beim Training. Auf den ersten Blick mag der Schilderwald verwirren, aber je intensiver man sich mit Rally Obedience beschäftigt umso einfacher wird es.
Jedes Schild steht für eine bestimmte Übung und man geht mit seinem Hund von Schild zu Schild und macht die entsprechenden Übungen. Die meisten Übungen sind aus der Fußarbeit abgeleitet, es gibt aber auch niedrige Hürden und es werden Futterschalen als Verlockung aufgestellt.
Das tolle beim Rally Obedience ist: Der Mensch darf mit seinem Hund auch während der Übungen viel reden, ihn loben und aufmuntern, selbst bei Prüfungen.
Genau das dürfte der Grund dafür sein, warum Rally Obedience immer beliebter wird. Die Schilder sind im Internet zu finden, du kannst sie und das aktuelle Regelwerk für Rally Obedience auf www.vdh.de kostenlos herunterladen. Bei uns bekommst du die benötigten Hürden, Pylonen, tolle Leckerchen, Spielzeug und Clicker - schon kannst du loslegen.
Für wen ist Rally Obedience geeignet?
Für jedes Mensch-Hund-Team das Spaß am gemeinsamen Arbeiten hat. Bei allen Übungen wird Rücksicht auf die individuelle Leistungsfähigkeit von Mensch und Hund genommen. Da man die Schilder zu einem Parcours aneinanderreiht wird es nie langweilig und jeder bekommt genau die Aufgabe, die er auch bewältigen kann.
Rettungshunde-Sport
Der Rettungshundesport kommt ursprünglich aus dem Einsatzbereich. Verschiedene Hilfsorganisationen (DRK, Feuerwehr, THW usw.) unterhalten Rettungshundestaffeln (in Deutschland ausschließlich ehrenamtlich), die bei der Suche nach Vermissten eingesetzt werden. Je nach Suchgebiet unterscheidet man Flächen-, Trümmer-, Wasser- und Lawinensuche. Hinzu kommen die Mantrailer für den städtischen Bereich.
Die Internationale Rettungshunde Organisation (IRO) als weltweiter Dachverband für Rettungshund führende Organisationen hat in den 1990er Jahren eine Prüfungsordnung erarbeitet (für den Einsatzhund), die von der FCI (weltweiter Dachverband für Hundezucht und -sport) übernommen wurde für den reinen Sportbereich.
Natürlich steht die Sucharbeit auch beom sportlichen Wettkampf der Rettungshunde im Vordergrund, es wird aber auch viel Wert auf Gehorsam gelegt. Neben den normalen Übungen wie "Fuß", "Sitz" oder "Platz" gibt es eine Reihe weiterer Herausforderungen und diverse Geräte, die von den Hunden gemeistert werden müssen. Ein abwechslungsreicher, anspruchsvoller Sport, der richtig viel Spaß macht.
Immer mehr Hundebesitzer, die aus verschiedenen Gründen nicht einer Einsatzorganisation beitreten, aber gerne ihren Hund entsprechend auslasten möchten, finden im Rettungshundesport ein tolles, wenn auch zeitintensives Hobby. Ein perfekt ausgebildeter Sport-Rettungshund erbringt die gleiche Leistung wie ein Einsatzhund, lediglich die Anforderungen an den Hundeführer sind für einen realen Einsatz höher (Ausbildung in der jeweiligen Hilfsorganisation). Aber auch viele Einsatz-Rettungshundeführer haben Spaß am sportlichen Wettkampf und so mancher ist über den Sport schließlich doch beim Rettungshundeeinsatz gelandet.
Wichtig: Auch wenn er Weltmeister im Rettungshundesport ist darf ein Hund nicht in realen Einsätzen geführt werden. Hierfür benötigt der Hundeführer eine spezielle Ausbildung sowie das Team eine bestandene Einsatzprüfung der jeweiligen Hilfsorganisation (Informationen dazu gibt es bei den Hilfsorganisationen vor Ort).
Mittlerweile gibt es Deutsche Meisterschaften und Weltmeisterschaften für Rettungshunde. Das Mensch-Hund-Team muss hier nicht nur eine realitätsnahe Vermisstensuche in ihrem jeweiligen Gebiet (Fläche, Trümmer, Wasser, Lawine oder Trail) absolvieren, es gibt auch einen anspruchsvollen Teil mit Gehorsamsübungen und Geräten.
Für wen ist Rettungshundesport geeignet?
Für Mensch-Hund-Teams die gesund und fit sind. Rettungshundesport ist fast so zeitaufwändig wie die Ausbildung eines Hundes für den realen Einsatz, man muss regelmäßig das Suchen in verschiedenen Gebieten trainieren und somit über ein Fahrzeug verfügen, hinzu kommt das regelmäßige Training auf dem Hundeplatz. Rettungshundesport kann man nur in der Gruppe trainieren, man braucht Versteckpersonen und mindestens einen erfahrenen Rettungshundeführer als Trainer. Ein Sport mit vielen Herausforderungen, der Hund und Mensch zu einem echten Team formt.
Treibball
Treibball ist ein noch ziemlich unbekannter Hundesport, der immer mehr Anhänger findet. Grob gesagt geht es darum, dass der Hund über ein Spielfeld verteilte große Bälle in ein Tor treibt. Was so einfach klingt entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als anspruchsvoller Hundesport, denn die Reihenfolge, in der die Bälle ins Tor getrieben werden, ist festgelegt. Auch im Treibball gibt es mittlerweile Wettkämpfe in verschiedenen Leistungsklassen.
Kein Ersatz fürs Schafe hüten
Treibball hat nichts mit Schafe hüten zu tun, natürlich kann der Hund zwischen Bällen und lebenden Tieren unterscheiden. Außerdem treibt ein Border Collie Schafe durch Blick und Körperhaltung – da würden sich die Bälle wohl kaum bewegen. Daher ist Treibball nicht nur für Hütehunde, sondern für alle Hunde eine tolle Beschäftigung. Es geht dabei nicht darum, dass der Hund einfach die Bälle so lange schubst, bis sie irgendwann da sind wo sie hin sollen. Vielmehr ist hier die Zusammenarbeit Hund-Mensch gefragt. Denn du sagst deinem Hund, welchen Ball er wohin treiben soll. Dabei lernt dein Hund dir zuzuhören.
Im Laufe des Trainings erlernt dein Hund ein hohes Maß an Selbstbeherrschung, denn er darf den Treibball nur schubsen, wenn du ihn dazu aufforderst. Zudem musst du deinen Hund auf Distanz in verschiedene Richtungen schicken, denn der Hundeführer dirigiert später seinen Hund von der Torlinie aus übers Spielfeld.
Ein toller Sport, der die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Mensch und Hund sowie die Selbstbeherrschung des Hundes fördert, den Hund geistig und körperlich auslastet und vor allem richtig viel Spaß macht. Wichtig: Bitte lass deinen Hund nie alleine den Ball nach Lust und Laune treiben. Treibball ist ein Teamsport für Mensch und Hund, den Hund mit dem Ball bis zur Erschöpfung alleine zu lassen ist weder sinnvoll noch hundgerecht.
Für welche Hunde ist Treibball geeignet?
Fast alle Hunde haben Spaß am Bälle schubsen, vom Chihuahua bis zur Dogge können alle Hunde Treibball lernen, es gibt Bälle für jede Hundegröße. Da man ein großes, ebenes Spielfeld, ein Tor und mehrere große Bälle benötigt, eignet sich Treibball weniger für Zuhause.
Turnierhundsport
Turnierhundsport ist kurz erklärt „Leichtathletik mit Hund“, ein vielseitiger Sport mit etlichen Disziplinen, darunter auch Cani Cross (Geländelauf) und Bikejöring (Mountainbiking mit Hund). Und gerade diese Vielfalt macht den Turnierhundsport - kurz THS – so beliebt: Für nahezu jedes Hund-Mensch-Team gibt es die passende Disziplin.
Etwas sportlich sollte der Hundehalter allerdings sein. Als Breitensportangebot soll THS vor allem jene Hundebesitzer zum Hundesport bringen, die einfach nur für sich und den Vierbeiner ein Fitnesstraining suchen. Aber natürlich gibt es auch entsprechende Wettkämpfe für diejenigen, die schließlich der sportliche Ehrgeiz packt.
Für wen ist Turnierhundsport geeignet?
Für Menschen die Spaß an Leichtathletik und Hundesport haben und gesunde Hunde. Im Team geht es mit Tempo über Hürden und verschiedene Laufstrecken. Ob man nur zum Spaß oder für Wettkämpfe trainiert bleibt jedem überlassen, für Hund und Mensch ist es auf jeden Fall ein tolles Fitnesstraining.
Wandern
Wandern mit Hund ist eine tolle Beschäftigung, wenn du gerne lange in der Natur unterwegs bist. Nahezu jede Wanderregion bietet mittlerweile spezielle Touren an, die für Menschen mit Hund besonders geeignet sind.
Wandern ist für Menschen jeden Alters eine anerkannte gesundheitsfördernde Sportart und wenn dein Hund dich dabei begleitet ist es einfach perfekt.
Natürlich musst du deinen Hund auf sehr lange Touren einige Monate lang vorbereiten, denn nicht nur der Mensch, auch der Hund muss für große Touren die entsprechende Ausdauer aufbauen.
Alles, was du für eine gelungene Wanderung mit deinem Hund benötigst, bekommst du bei uns. Stöber in den Kategorien Reise-Zubehör, Hundehalter und Ruffwear Wandern und stelle deine persönliche Wanderausstattung zusammen.
Es gibt viele praktische Geschirre für deinen Hund, die besonders bequem für lange Wanderungen sind, wie das Ruffwear Web Master, das Dog Copenhagen Comfort Walk Pro V3 oder Rukka Pets Mission.
Besonders praktisch sind Hunderucksäcke, so kann dein Hund einen Teil der Ausrüstung selbst tragen. Wer eine Wandertour planen möchte findet ausführliche Infos in unserem Hundewissen-Blogbeitrag "Wenn der Berg ruft" Teil 1 und Teil 2.
Für welche Mensch-Hund-Teams ist Wandern geeigent?
Für alle Menschen und Hunde, Länge und Schwierigkeitsgrad der Wanderung wird angepasst an das Leistungsvermögen. Welpen und heranwachsende Hunde sollten noch keine langen Touren machen, da die weichen Gelenke durch die starke Dauerbelastung Schaden nehmen können. Mit einem alten Hund ist die Route kürzer, langsamer und mit vielen Pausen ein gutes Training, um lange fit zu bleiben.
Wasserarbeit
Der richtige Sport für alle starken Hunde die Wasser lieben! Abgeleitet aus der Rettungshundearbeit bietet die Wasserarbeit Hunden wie Neufundländern eine artgerechte Beschäftigung. Aber auch Labradore und andere Rassen sieht man immer öfter in der Wasserarbeit. Wichtigstes Zubehör ist eine Schwimmweste für deinen Hund.
Vom Apportieren eines Gegenstandes aus dem Wasser über das Ziehen eines Bootes (Neufundländer sind ursprünglich dafür gezüchtet worden) bis zur Bergung eines Menschen aus Seenot sind die Anforderungen hoch, machen aber den Hunden richtig viel Spaß. Vor allem als rassetypische Auslastung für Neufundländer wurde eine entsprechende Prüfungsordnung vom Neufundländer Klub und dem Deutschen Verband der Gebrauchshundesportvereine (DVG) erarbeitet, nach der auch Deutsche Meisterschaften in der Wasserarbeit ausgerichtet werden.
Für Rassen wie Retriever und Pudel, die als Helfer des Jägers für den Apport von Wassergeflügel gezüchtet wurden, bieten die Rassezuchtvereine eigene Wasserprüfungen an, die speziell auf die Talente dieser Hunde zugeschnitten sind. Im Dummysport gehört der Wasserapport mit dazu, daher ist auch der Standard-Dummy schwimmfähig. Es gibt aber auch spezielle Wasserdummies.
Für welche Hunde ist Wasserarbeit geeignet?
Für kräftige, gesunde, wasserliebende Hunde wie Neufundländer oder Retriever. Wasserarbeit ist auch für den Menschen ein kräftezehrender Sport, macht aber richtig viel Spaß. Man benötigt einiges an Ausrüstung, ein geeignetes Gewässer und unbedingt mindestens immer eine weitere Person, die im Notfall helfen kann. Deshalb sollte man sich an einen Verein wenden, der Wasserarbeit für Hunde anbietet, zum Beispiel der Neufundländer Klub oder den DVG.
ZOS, Stöbern und Nasenarbeit
ZOS (Zielobjektsuche) ist eine geschützte Marke für die von den Hundetrainern Ina und Thomas Baumann entwickelte Sport- und Spaßauslastung für jeden Hund und wird mittlerweile in vielen Hundeschulen und Vereinen angeboten. Wie es sich für einen echten Sport gehört gibt es auch für ZOS mittlerweile Wettkämpfe in verschiedenen Leistungsstufen.
Zielobjektsuche ist, wie er Name schon sagt, die gezielte Suche nach einem bestimmten Gegenstand, auf den der Hund konditioniert wird. Wenn der Hund seinen Gegenstand aufgestöbert hat, soll er diesen anzeigen, indem er mit der Nase darauf zeigt.
Stöbern kommt aus der Diensthundearbeit. Der Hund soll auf einer bestimmten Fläche Gegenstände finden, die menschlichen Geruch tragen, und diese anzeigen. Mittlerweile wird auch Stöbern als Sport angeboten.
Alle Hunde lieben es, mit der Nase Dinge zu suchen. Man kann seinem Hund zum Beispiel beibringen bestimmte Alltags-Gegenstände (Schlüssel, Handy, Portmonee) zu suchen – das macht Spaß und ist äußerst hilfreich.
Und man kann Zuhause mit seinem Hund weitere interessante Schnüffel-Spiele machen. Bei uns findest Du eine große Auswahl an Intelligenzspielzeug. Besonders empfehlen können wir das Schnüffelspaß Trainingsset für Spürnasen, den Schnüffel Cube und das Sniffle Dog Trainingset, das es wahlweise mit DVD gibt. Eine Ausführliche Anleitung liegt unseren Schnüffelspielen jeweils bei.
Für welche Hunde ist Nasenarbeit geeignet?
Für alle Hunde. Ältere, behinderte oder verhaltensauffällige Hunde profitieren enorm vom Training, bei dem der Geruchssinn gefordert wird. Aber auch gesunde, agile Hunde lieben Suchspiele, die man immer schwieriger gestalten kann – die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos.
Zughundesport
Immer öfter begegnen einem Wagen und Roller, die von Hunden gezogen werden. Der Zughundesport wird auch bei uns immer beliebter. Der Klassiker ist natürlich der Schlittenhund, der längst nicht mehr nur auf Schnee trainiert wird, sondern das ganze Jahr vor den Trainingswagen gespannt wird.
Auch sieht man bei Schlittenhundrennen immer seltener Nordische Hunde wie Huskys. Der Europäische Schlittenhund (Scandinavian Hound) ist eine moderne Neuzüchtung aus Deutsch Drahthaar und English Pointer - beim Hound mit Husky – die mit einem nordischen Schlittenhund äußerlich nichts gemeinsam hat.
Langbeinig, kurzhaarig mit viel Unterwolle, dabei von hoher Lauffreude, Ausdauer und unempfindlich gegen Kälte ist der Europäische Schlittenhund ein Spitzensportler und sollte auch nur von Menschen gehalten werden, die Zughundesport machen.
Anders herum geht es aber sehr gut: Zughundesport für den Familienhund ist für viele zu einer tollen Abwechslung im Leben mit dem Hund geworden. Abhängig von Größe, Rasse und Alter kann man den Hund vor einen Bollerwagen, einen Dog Scooter oder einen entsprechenden Wagen spannen.
Wichtig ist die richtige Ausrüstung und die Anleitung durch einen erfahrenen Trainer, auf keinen Fall sollte man seinen Hund „einfach mal so“ vor irgendetwas spannen und ziehen lassen.
Zuggeschirre wie das Non-Stop Dogwear Zughundegeschirr Freemotion 5.0 oder das Weltmeister Dogsport Zuggeschirr unterscheiden sich wesentlich von normalen Hundegeschirren, sie verteilen die Last anders auf den Hundekörper. Außerdem empfehlen wir, dem Hund Schuhe anzuziehen, vor allem wenn es über geteerte Wege geht.
Zum Zughundesport werden auch Cani-Cross, Bike- und Skijöring gerechnet.
Für wen ist Zughundesport geeignet?
Sportliche, gesunde ausgewachsene Hunde und sportliche Menschen. Neben der Ausrüstung sollten auch geeignete Wege, auf denen man den Sport ausüben kann, vorhanden sein.